Das waren die AK I-Tage 2019: Fake News – Glaub nicht alles was du siehst!

  • 10. März 2019

Vom 08.-10. März war es endlich wieder so weit: 23 Landjugendliche trafen sich in unserer Jungbauernschule in Grainau zum jugendpolitischen Wochenende. Thema war dieses Mal „Fake News – Glaub nicht alles was du siehst“. Nach dem Weggang von Moritz Bayrle aus dem AK I-Team, fand am Wochenende außerdem die Ergänzungswahl statt.

Moritz Hopperdietzel, Felix Müller, Sabrina Hannemann, Patrick Färber und Michael Kießling

Felix Müller neues Mitglied im AK I
Im Rahmen der Ergänzungswahl des Arbeitskreises wurde Felix Müller (Oberbayern) als neues AK I Mitglied gewählt und ergänzt somit das Team um Michael Kießling, Sabrina Hannemann, Patrick Färber und Moritz Hopperdietzel. Sie ersetzt Moritz Bayrle, der das Team verließ, um sich verstärkt privaten Projekte widmen zu können. Felix kam als Nicht-Mitglied zu den AK I Tagen, schloss sich am Wochenende der JB Dachau an und lies sich dann in den AK I wählen. So ist die BJB: niederschwellig, unkompliziert und neue Mitglieder werden herzlich aufgenommen.

Fake News oder Falschmeldung – Unterschied?
Der Begriff “Fake News” ist seit Donald Trumps Präsidentschaft in aller Munde – und das obwohl das Phänomen sehr viel älter ist. Doch was sind nun eigentlich Fake News? Schnell stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fest: So einfach ist das gar nicht zu definieren. Grundsätzlich müssen Fake News von Falschmeldungen in den Medien differenziert werden. Und das ist nur der Anfang. Mit Fake News verbreite ich absichtlich falsche Nachrichten, Falschmeldungen können jedoch im journalistischen Alltag passieren – trotz aller Sorgfalt.

Dr. Josephine Schmitt von der LMU München

Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Journalismus und Politik 
Dr. Josephine Schmitt von der LMU München startete ihren workshop mit einer Kennenlernrunde anderer Art: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten sich mit drei Informationen vorstellen, wovon eine falsch war. So bekamen die Landjugendlichen einen ersten Eindruck wie schnell Fake News verbreitet werden können. Josephine Schmitt erklärte in ihrem Vortrag, dass Fake News eine emotionale Verbindung mit Inhalten darstellen, es soll eine kollektive Identität mit einer Gruppe hergestellt werden. Falschinformationen verbreiten sich bis zu zehnmal schneller als wahre Informationen. Die Erklärung ist ganz einfach: Wir vertrauen Meldungen von uns vertrauten Personen oder Quellen schneller und teilen diese Informationen auch schneller. Je emotionaler ein Thema, desto emotionaler sei auch die Reaktion.

Fake or not?!

Birgit Kruse, leitende Redakteurin bei der Süddeutschen Zeitung, schloss an die Ausführungen von Josephine Schmitt an: Fake News bezögen sich selbstverständlich nicht nur auf Texte, sondern auch auf Fotos. „Glaubt nicht jedem Bild, das ihr in irgendeinem Zusammenhang seht, nur weil es plausibel ist“, forderte sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf. Die Landjugendlichen bekamen wertvolle Tipps wie Quellen und einfache Fakten geprüft werden können. Doch auch das Verhalten jedes Einzelnen auf Social Media und in den Medien spiele, besonders in Krisensituationen, eine große Rolle. Dies veranschaulichte Kruse am Beispiel der Schüsse vor dem OEZ in München 2016. Nach dem Anschlag in München veröffentlichte die SZ „Sieben Regeln für mehr Social-Media Gelassenheit“. Abschließend bekam die Gruppe einen Einblick in das Redaktionssystem der SZ und wie Journalistinnen und Journalisten arbeiten – von der Information über den Relevanz-Filter bis zur Schlussredaktion.

Florian Siekmann, MdL, gab Einblicke in das Spannungsfeld zwischen Politik und Medien

Einen Blick in politische Kommunikation und wie Politikerinnen und Politiker mit Medien arbeiten gab den Teilnehmenden am Sonntag Florian Siekmann (Bündnis90/Die Grünen), der jüngste Abgeordneten im Bayerischen Landtag. Siekmann erzählte wie man mit schwierigen Themen umgeht. Eins betonte Siekmann gleich zu Beginn: Medien und Politik hätten einen erheblichen Einfluss aufeinander. Dies ließe sich beispielsweise an der Rolle der Medien beim „Brexit“ sehen. Der Referent erläuterte die „Leave-Kampagne“ und erklärte in diesem Zusammenhang auch den Begriff „Framing“. Eine besondere Herausforderung der politischen Kommunikation sei das Vermitteln von schwierigen Themen bzw. der Umgang mit ihnen. Ein Beispiel sei der neue Hubschrauberlandeplatz für das Klinikum Großhadern. Hier stehen die Themen Notfalleinsatz sowie die Lebensqualität der Anwohner gegenüber. Eine Frage beschäftigte die Teilnehmenden an diesem Wochenende immer wieder: Werden Fake News und Hasskommentare eigentlich bestraft? Das sei leider gar nicht so einfach, erklärte Siekmann, da die Staatsanwaltschaft und Polizei derzeit oft nicht die Mittel hätten, um digitale Vergehen entsprechend verfolgen zu können.

Erlebnispädagogik mit Flo Wachter, da erlebt man was!

Ab an die frische Luft!
Alles in allem: Es war ein spannendes Wochenende – und das nicht nur innerhalb der Wände des Seminarhauses Grainau. Spiel, Spaß und Spannung gab es am Samstagnachmittag mit Flo Wachter von der LJ Marxgrün, der die Landjugendlichen mit an die frische Luft nahm. Mit verschiedenen Spielen rund um das Thema „Teambuilding“ verbrachten die Teilnehmende eine kurzweilige Zeit und Grainau zeigte sich von seiner sonnigen Seite.

 

 

 

 

 

Kategorien: Arbeitskreise Jugend- und Gesellschaftspolitik Landesebene

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